viele nützliche Informationen zur Nationalen Schweizer Veloroute Nr. 2
  • Das Dörfchen Tschamut inmitten der Bergwelt der Surselva.
  • Der oberhalb von Tschamut gelegene Oberalppass.
  • Blick auf das Dorf Rueras in der Surselva.
  • Ein Ausläufer des Dorfes Sedrun vor einer herrlichen Bergkulisse.

Tujetsch

Die aus 11 Fraktionen bestehende politische Gemeinde gehört zur Oberen Surselva.

Tujetsch (deutsch Tavetsch) ist eine politische Gemeinde, die aus elf Fraktionen besteht und in der Oberen Surselva im idyllischen Val Tujetsch liegt, das als die Wiege des Rheins gilt. Das Gemeindegebiet geht vom Oberalppass bis kurz vor Disentis/Muster. Tschamut ist die erste Fraktion und talabwärts folgen Selva, Dieni, Rueras, Zarcuns, Camischolas, Gonda, Sedrun, Bugnei, Surrein und Cavorgia. Die meisten Fraktionen von Tujetsch liegen am sonnenbeschienen Südhang teils oberhalb, teils unterhalb der Hauptstraße. In der Gemeinde ist Rätoromanisch die Amtssprache. War früher die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig, so sind heute der Wasserzins und der Tourismus die größten Einnahmequellen für die Gemeinde.

Tschamut, Rueras und Sedrun

Das zu Füßen des Oberalppasses in der Surselva gelegene Dörfchen Tschamut. Nach 7 km Abfahrt vom Oberalppass ist Tschamut das erste Dorf auf der Rhein-Route. Dort können Reisende im Hotel Rheinquelle übernachten. Als Alpines Ferienzentrum Rheinquelle hat es auch Häuser für größere Gruppen wie zum Beispiel Schulklassen.
In geographischer Hinsicht gilt Tschamut als das Dorf, das am weitesten im Westen des Kantons Graubünden liegt. Die Kapelle aus dem 15. Jahundert ist dem heiligen Nikolaus gewidmet. Bewundernswert sind die Schnitzereien und die Verzierungen im Kapellengewölbe. Aufgrund seiner Lage nur wenig unterhalb der Oberalp-Passhöhe ist Tschamut  einer der höchsten dauerbewohnten Orte im Bündnerland und eignet sich deshalb auch gut als Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Tomasee. Mit etwas Glück kann man unterwegs Wild beobachten oder interessante Steine und Kristalle finden. Südlich vom Ort liegt auf fast 2000 Meter der Lai da Curnera, der als Stausee zusammen mit den in den benachbarten Tälern liegenden und durch Röhren verbundenen Stauseen Lai da Sontga Maria und Lai da Nalps zur Stromgewinnung gebaut wurde. Das Kraftwerk liegt in Sedrun.
Herrlicher Einblick in die Surselva, im Vordergrund die Burgruine Pontaningen bei Sedrun. Fährt man mit dem Velo weiter talabwärts, kommt man an der Talstation der Bergbahn vorbei, die von Dieni nach Milez hinauf geht. Die Bergbahn liegt direkt an der Haupstraße. Vom Parkplatz sieht man rechts unten im Tal die Überreste der Burg Putnengia. Die Burg liegt nur ungefähr 100 Meter vom jungen Rhein entfernt. Sie wurde um 1200 von den aus Disentis stammenden Herren von Ponteningen erbaut. Das Kloster in Disentis beauftragt sie mit der Verwaltung des Tujetsch. Sie waren sehr wahrscheinlich auch für die Transportwege über den Oberalp- und Chrüzlipass zuständig. 200 bis 300 Jahre lang war die Burg bewohnt, dann begann der Verfall.
Die Häuser des Dorfes Rueras vor einer herrlichen Bergkulisse. Nur 500 Meter nach Dieni erreicht man als nächstes die Fraktion Rueras. Hier steht die katholische Kirche, in der auch Gottesdienste auf Rätoromanisch gehalten werden. In Rueras gibt es den Naturcampingplatz Campadi Rein, wo man einen Steinwurf vom Rhein entfernt auf der Wiese sein Zelt aufschlagen kann. Neben den 50 Zeltplätzen gibt es auch 35 Plätze für Wohnwagen und Wohnmobile. Der Naturcampingplatz hat auch im Winter geöffnet. Wer lieber ein festes Dach über dem Kopf bevorzugt, für den bieten auch ein paar Hotels genügend Zimmer an.
Blick auf Sedrun, den Hauptort der politischen Gemeinde Tujetsch. Sedrun ist die größte Fraktion der Gemeinde Tujetsch. Hier gibt es viele der typischen Häuser, die mit Holz verkleidet und von der Sonne gegerbt sind. Fährt man mit dem Fahrrad aus Richtung Oberalppass das Tal hinunter, sieht man schon von weitem den von grünen Wiesen umgebenen Ort. Die Hauptstraße geht am unteren Rand von Sedrun vorbei. In Sedrun liegen zwei Supermärkte (Coop und Denner), ein Intersport Geschäft, die Gemeindeverwaltung und die Graubündner Kantonalbank direkt an der Straße. Außerdem gibt es einige Hotels und Restaurants. Die Katholische Kirche St. Vigeli in Sedrun ist die Hauptkirche in der Gemeinde Tujetsch. Die Eisenbahn verläuft am oberen Rand von Sedrun, wo sich auch der Bahnhof befindet. Im Winter finden Skifahrer und Snowboarder in den zwei Skigebieten Skiarena Andermatt-Sedrun und Disentis3000 optimale Bedingungen für ihren Sport. Zahlreiche Bergbahnen bringen die Wintersportler auf die schneesicheren Pisten. Im ACE Snowpark und Crosspark kommen sowohl Anfänger als auch Leistungssportler auf ihre Kosten.
Von 1995 bis 2014 wurde in Sedrun an der Neuen Europäischen Alpentransversale (NEAT) mitgebaut (Zwischenangriff Sedrun). Im Tal direkt am Vorderrhein befindet sich der Zugangsstollen zum Gotthardt Basistunnel. Zuerst führt eine waagerechte Röhre einen Kilometer in den Berg, dann gehen zwei senkrechte Röhren 800 m tief hinunter bis auf das Niveau des Tunnels. Unter dem Projektname „Porta Alpina“ wurde untersucht, ob im Tunnel eine Bahnstation mit Anbindung an Sedrun und die ganze Surselva gebaut werden kann. Es wäre die tiefste Bahnstation und der höchste Lift der Welt! Neben Fragen der Finanzierung sind es technische Probleme und ungeklärte Auswirkungen auf die ganze Region durch die erwarteten Touristen, die bisher einer Realisierung entgegenstehen.